Das Lymphödem ist eine chronische Erkrankung, die im wissenschaftlichen Bereich eine immer größere Bedeutung annimmt, sowohl aufgrund der wissenschaftlichen Erkenntnisse wie auch für die Anwendung immer wirksamerer Heilmittel. Lymphödem ist keine unheilbare Krankheit mehr, es kann in unterschiedlicher Weise durch die kontinuierliche Zunahme der wissenschaftlichen Entwicklung behandelt werden. Um die Krankheit zu verstehen, müssen die Anatomie und die Physiologie des Lymphsystems schematisch analysiert werden.
ANATOMIE-PHYSIOLOGIE des LYMPHSYSTEMS Lymphdrainage
In unserem Körper existieren zwei bedeutende Systeme, die das Blut transportieren: Das arterielle und das venöse System. Die Konfluenz der beiden Systeme gelangt zur Peripherie, in die so genannte mikrozirkulatorischen Einheit, die aus arteriellen Kapillaren, venösen Kapillaren und Interstitium besteht. Insbesondere das Interstitium besteht aus einem dreidimensionalem Netz aus Zellen und Fasern und liegt zwischen den Blut- und den Lymphgefäßen. Interstitielle Flüssigkeit strömt in den Zwischenraum, bestehen aus Wasser, Eiweiß, Mineralsalzen, verschiedene Arten von Zellen wie Viren, Bakterien usw. In der mikrozirkulatorischen Einheit fließt das Blut durch die Kapillaren, um dem Gewebe die Nährstoffe zu geben und das venöse System beginnt mit der venösen Kapillare, die Abfallstoffe aus den Geweben Abfallstoffe aus den Geweben aufnimmt. Das Lymphsystem ist ein Entwässerungssystem, es funktioniert wie das venöse System und hat insbesondere die Hauptfunktion der Entwässerung von interstitiellen Flüssigkeiten im peripheren Bindegewebe. Unter dieser Vorraussetzung, müssen wir unsere Aufmerksamkeit auf die Funktionsweise des Lymphsystems richten und besonders auf seine Fähigkeit, das Gleichgewicht der mikrozirkulatorischen Einheit zu erhalten. Zum Beispiel, falls eine Erhöhung der Produktion der interstitiellen Flüssigkeit besteht, sorgt das Lymphsystem dafür, das Gleichgewicht innerhalb der physiologischen Grenzen beizubehalten. Wenn das Lymphsystem nicht in der Lage ist, dieses physiologischen Gleichgewicht zu halten wird dies als „ÖDEM" bezeichnet.
ÖDEM und das Verhältnis zur Lymphdrainage
Ödeme sind in der Regel als eine Flüssigkeitsansammlung im interstitiellen Raum des Organismus definiert. Es gibt verschiedene Arten von Ödemen, unter ihnen werden „physiologische“ oder „pathologische“ Ödeme als typische Fehlfunktion bezeichnet, die von Organerkrankungen verursacht werden. Die physiologischen Ödeme werden durch eine vorübergehende Fehlfunktion, häufig durch Übergewicht, charakterisiert. dazu gehört das hydrostatische Ödem, genauer gesagt, das Ödem welches mehrere Stunden nach einer aufrechten oder sitzenden Position eintritt (Lymphsystem ist nicht in der Lage, die Schwierigkeiten der venösen Strömung auszugleichen); des weiteren das prämenstruelle Ödem, das Schwangerschaftsödem (innerhalb definierter Grenzen). Unter pathologischen Ödeme erkennen wir häufig eine Organkrankheit: renales Ödem, kardiales Ödem, hepatisches Ödem oder in spezifischen Krankheiten: Myxödem, rheumatisches Ödem, Phlebödeme, Lypödem, Lymphödem.
LYMPHÖDEM und Lymphdrainageanwendungen
Das Lymphödem ist ein Ödem mit erhöhter Konzentration interstitiellen Proteine aufgrund einer Reduzierung der Transport-Fähigkeit des Lymphsystems. Es ist typischerweise ein Ausdruck des lymphatischen Pathologie. Die Erhöhung der Proteinkonzentration unterscheidet es von allen anderen Ödemen und ist verantwortlich für Symptome und Zeichen, die das Lymphödem in zwei Kategorien einteilen lässt: Primäre Lymphödeme erscheint in den ersten Lebensmonaten oder während der Kindheit oder Pubertät, die ihre Entstehung durch strukturelle Veränderungen des Lymphsystems bereits bei der Geburt zeigen. Unter sekundären Lymphödemen versteht man ein Lymphödem, das aus verschiedenen Gründen wie zum Beispiel der Entfernung von Lymphknoten nach einer onkologischen Chirurgie, der Rückbildung von Lymphknoten nach einer Strahlentherapie, traumatischer oder infektiöser Ereignisse, Parasitose wie zum Beispiel Filariose, entstehen kann.
DIAGNOSE (klinische und instrumentelle)
Die Diagnose von Lymphödem ist ein wesentliches Verfahren für die Bestimmung der besten Behandlungsweise. Das Lymphödem wird vorwiegend durch auf klinische Weise diagnostiziert, unter anderem mit instrumentellen Tests, um das diagnostische Ergebnis zu bestätigen.
THERAPIE mit manueller und apparativer Lymphdrainage
Für die Behandlung von Lymphodemen gibt es verschiedene therapeutische Möglichkeiten: Manuelle Lymphdrainage, pneumatische Kompressionstherapie, respiratorische Physiotherapie, Wassergymnastik, Diät, medikamentöse Therapie, physikalische Therapie (Elektrostimulation etc.), abgeleitete mikrochirurgische Verfahren. Hier zeigen wir die Therapien in Zusammenhang mit unseren medizinischen Geräten.
PNEUMATISCHE KOMPRESSIONSTHERAPIE (=Lymphdrainagetherapie)
Die pneumatische Kompressionstherapie besteht in der mechanischen Kompression der Gliedmaßen durch einen Schlauch, der in sequenzieller Weise gepumpt mit Luft versorgt wird, gesteuert von einem geeigneten Apparat. Es basiert auf dem Prinzip der Kompression der Gliedmaßen auf distal-proximale Art ausgeführt, um das Ödem durch Erhöhung des hämolymphatischen Flusses zu verringern. Der Druck, der jeder Kammer zugeführt wird ist konstant, auch wenn, aufgrund des Gesetzes von Laplace, der effektive Druck auf distal proximale Art abnimmt für eine Erhöhung des Krümmungsradius der Gliedmaßen. Der Apparat besteht aus einem Kompressor, der mit einem Armband oder einer Leggings verbunden ist, im Inneren befinden sich Luftsäcke, die durch ein voreingestelltes Programm aufgeblasen und abgelassen werden. Um eine bessere Ödem Fragmentierung zu erhalten, liegt die Zahl der benutzten Luftsäcke zwischen 4 und 12. Darüber hinaus ist der Apparat so programmiert, dass die verschiedenen Kammern sich nacheinander aufblasen und ablassen auf distal proximale Art (von unten nach oben oder Fuß> Leiste). Die Frage über die Betriebsdrücke wird viel diskutiert, wahrscheinlich müssen die Betriebsdrücken jedoch je nach Gewebebedingungen angepasst werden: höhere Fibrosklerose = mehr Druck, weniger Fibrosklerose = weniger Druck, unter Berücksichtigung, dass es auf das oberflächliche Lymphsystem wirkt, daher muss der Druck unter 30/40 mm Hg liegen. In der Tat kann der Bluthochdruck der Lymphödeme im Anfangsstadium irreversible Schäden am Lymphsystem provozieren, andererseits bewirkt in der Fibrosklerose der niedrige Blutdruck keine irreversiblen Verränderungen am Lymphsystem mit Lymphlücken in fibrotischem Gewebe. Was sind die Drainage-Auswirkungen dieser Therapie? Erstens führt es zu einem Anstieg des venösem und lymphatischem Fluss, gefolgt von der Freisetzung von Stoffen mit gefäßerweiternder, antithrombotischer und pro-fibrinolytischer Wirkung. Es führt außerdem zu einem erhöhten interstitiellen Druck und dadurch zu geringerer Filtrierung und erhöhter kapillarer Resorption mit Verringerung der interstitiellen lymphatischen. Dies führt auch zu einer Erhöhung des Lymphflusses, mit nachfolgender Verringerung des Ödems. Die Gegenanzeigen dieser Therapie sind akute Venenthrombose und Herzinsuffizienz. Neben diesen absoluten Gegenanzeichen gibt es eine Reihe von Gegenanzeichen in Bezug auf die lokalen und allgemeinen infektiösen Bedingungen. Nach der Kompressionstherapie empfehlen wir, einen Verband anzulegen, um die guten Effekte der Kompressionstherapie für eine kurze Zeit zu halten, und einen Kompressionsverband um die Therapieergebnisse für eine lange Zeit zu halten.